„Ich finde es großartig, was Frauen im Fußball leisten!“

Jürgen
Ehrmann

Ich bin Fußballtrainer und Berufsschullehrer 

Hi, ich bin Jürgen und trainiere die Mädels der TSG Hoffenheim. Früher war ich Trainer im Badischen Fußballverband und habe überwiegend Jungs gehabt. Ich war bei der A-Jugend des Karlsruhe SC. Im alltäglichen Leben bin ich außerdem Berufsschullehrer für Technik und Sport in Karlsruhe. Ich habe zwei erwachsene Söhne. Für die Jugend – und den Sport – empfinde ich Spaß als den entscheidenden Faktor; es sollte nicht zu viel Drill geben. Ich wünsche mir, dass wieder mehr junge Leute in Sportvereine eintreten und Freude daran haben. 

Bei den Frauen habe ich ein super Umfeld 

Im Jahr 2008 habe ich das Amt des Frauenfußballtrainers in Hoffenheim übernommen. Damals gab es noch kein Förderzentrum für die Frauen – aber das ausgesprochene Ziel, in die Bundesliga aufzusteigen, war da. Zu dieser Zeit befanden wir uns in der Oberliga. Heute fühle ich mich sehr wohl in meinem Trainerteam, wir haben eine sehr gute Mannschaft. Das Niveau des Frauenfußballs ist viel besser als früher und der Stil spielerischer und athletischer geworden.  

Wir waren das Überraschungsteam der Bundesliga 

Es war die richtige Entscheidung, Leonie Pankratz zur Kapitänin und Fabienne Dongus zu ihrer Stellvertreterin zu machen. Die beiden sind Vorbilder, sie bringen starke Leistung und setzen sich mit der Gruppe sehr gut auseinander. Wir haben tolle Voraussetzungen und einen guten Zusammenhalt im Team. In der Saison 2018/2019 haben wir in der Bundesliga-Allianz voll aufgetrumpft und die Hinrunde als Tabellen-Fünfter beendet. Das war eine echte Überraschung.“  

Was ich mir noch wünsche 

Ich hoffe, dass die deutsche Nationalmannschaft der Frauen dieses Jahr richtig gut spielen wird. Das würde der nächsten Saison einen Schub verpassen. In Deutschland hängt leider mehr von Titeln als von Leistung ab – man braucht die öffentliche Aufmerksamkeit. Am wichtigsten ist mir aber das Wohlbefinden der Spielerinnen, das checken wir täglich. Dazu gehören auch Auszeiten und Erholung. Das erfrischt und erhält den Spaß am Spielen.“